Statement

Ausgangspunkt meiner künstlerischen Auseinandersetzung ist mein Interesse an gesellschaftlichen und individuellen Konstruktionsprozessen und deren Dekonstruktion durch Aneignungsprozesse mittels ästhetischer Erforschung von bildlichen Repräsentationen im Privaten, im öffentlichen Raum und Medien allgemein. 

In früheren Arbeiten hat mich das Verhältnis von Natur im urbanen Umfeld beispielsweise mit Blick auf die Repräsentation des Tieres im Zoo als ein auf die Besucher*innen ausgerichtetes Medium beschäftigt. Während ein anderer Werkzyklus den Tod und anonyme Bestattungspraktiken als modernes gesellschaftliches Phänomen in den Fokus rückte, sind meine aktuellen Projekte in ihrer Haltung zunehmend politischer geworden und untersuchen mit verschiedensten Mitteln und der Intention, eine Reproduktion von Bildern zu vermeiden, zum Beispiel (sub-)kulturelle Formen von Aktivismus. Außerdem begann ich nach dem Tod meiner Mutter einen Werkzyklus, in dem ich ihre Biografie als die einer ostdeutschen Frau, deren Leben durch die Wende und die Sozialisierung in der DDR maßgeblich geprägt wurde, aus unterschiedlichen Perspektiven befrage und Linien von der Vergangenheit bis in die Gegenwart verfolge.

Das Feld der künstlerischen Fotografie, mit den ihr inhärenten Verweisen auf Authentizität und Vergänglichkeit, dient mir dabei oft als Labor. Entweder nutze ich Archivbilder aus dem eigenen biografischen Fundus, öffentlich vorgefundenes Material (Found Footage) oder fotografiere selbst – Leerstellen, Abwesenheit, wie sie sich in Spuren oder über mit Bedeutung aufgeladenen Orten ausdrückt sowie „Bild in Bild“- Strategien bilden einen offenen Rahmen meiner assoziativen Annäherung oder konzeptionellen Herangehensweise an die jeweilige Thematik. Mit der Zeit wurden die Werkzyklen hinsichtlich der angewandten Medien und der untersuchten Bedeutungsebenen komplexer, crossmedial und installativ. Je nach Art der Annäherung an ein Thema arbeite ich mit dokumentarischen Methoden oder verstärke mittels künstlerischer Medien wie Zeichnung, Collage oder Übermalungen sowie Texten die subjektive Wahrnehmung.

Ziel ist es, die von mir aufgegriffenen Themen in ihrer Komplexität abzubilden und aus verschiedenen Perspektiven zu befragen, indem ich multimediale und installative Raum-Settings schaffe.